Zweites Theologisches Fest der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen
in Minden und Umgebung
Gefeiert am 31.10. und 1.11.2002 in Minden/Westfalen.
Selig seid ihr gerechtfertigt durch Gott: Das Plakatmotiv
Der Musiker: Obertonmusik von Reinhard Schimmelpfeng
„Selig seid ihr ...“ Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationstag
Nachtkirche: ein neues Angebot für Minden
Lichterzug von St. Martini zum Mindener Dom: Das Fest zum Dom bringen
Allerheiligenmessen in ökumenischer Offenheit gefeiert
Ein liturgisches Spiel der besonderen ART: Kirche macht schön!
Podiumsdiskussion: Ich will glücklich sein!
Kinderprogramm: Selig seid ihr Gottes Kinder
Marionettentheater für Kinder: Im Land der Blaukarierten
Kreatives Jugendprogramm: „Fertig Gemacht“
Hunger und Durst konnten gestillt werden
Meditativer Schluss: gerechtfertigt durch Gott
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir in ökumenischer Weite erleben, dass „Rechtfertigung selig macht, sich in ihr die Liebe Gottes spiegelt, wir Heilung erfahren können, sie zum Glück gehört, uns Kinder Gottes sein lässt“ und vieles mehr.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Minden und Umgebung (ACK) lud am Reformationstag und am Allerheiligenfest (31.10. und 1.11.2002) zum 2. Theologischen Fest nach Minden ein.
Bei diesem Fest unter dem Titel „Selig seid ihr ... gerechtfertigt durch Gott“ war der Begriff Rechtfertigung Mittelpunkt aller Feierlichkeiten. Mit dem Theologischen Fest versuchten die Kirchen diese alte Glaubensformel in neue, zeitgemäße Ausdrucksformen zu fassen. So mischte sich an den beiden Festtagen die Stimme des Gebets mit der Stimme der Musik; die Stimme der Erkenntnis mit der des Spiels, die Stimme der Kunst mit der der Liturgie
Um in diesem Sinn Rechtfertigung erfahrbar zu machen, wurde am Abend des Reformationstages und am Allerheiligenfest auf vielfältige Weise gefeiert. Das detaillierte Programmheft lud zu unterschiedlichen Veranstaltungen ein: zum Ökumenischen Gottesdienst am Reformationstag in St. Martini, zur Mindener Nachtkirche mit anschließendem Lichterzug durch die Stadt zum Dom sowie an Allerheiligen zu zwei Messen mit ökumenischer Beteiligung und einem liturgischen Spiel der besonderen ART im Dom. Eine Diskussion zum Thema und ein Konzert mit dem Obertonmusiker Reinhard Schimmelpfeng ergänzten das Angebot. Kinder und Jugendliche waren zu eigenen Veranstaltungen eingeladen. Auch für Kaffee und Kuchen war gesorgt. Um 17.00 Uhr fand das Fest am Allerheiligentag seinen meditativen Abschluss im Dom.
„Die ACK setzt damit das erfolgreiche Theologische Fest 2000 fort, mit dem sie zu Pfingsten in besonderer Weise Gottes Geist gefeiert hatte.“
(Aus dem Mindener Tagesblatt)
Auch für das zweite Theologische Fest wurde ein besonderes Bild gesucht, das sich sowohl für den Titel des Einladungsprospektes als auch als Plakatmotiv eignete. Es sollte in der Stadt und in den Räumlichkeiten, in denen das Fest gefeiert wurde, als besonderer Blickfang dienen. Mit der Gestaltung eines Motivs wurde das Graphikbüro „etage1“ beauftragt.
Das Motiv wurde auch als Postkartenwerbung für die „Mindener Nachtkirche“ genutzt und in Kneipen und Restaurants der Mindener Innenstadt verteilt.
Mit Fest und Feier alle Sinne anzusprechen, war eine Aufgabe, die der Vorbereitungskreis sich gestellt hatte. Im Verlauf der Planungen entstand die Idee, den Obertonmusiker Reinhard Schimmelpfeng mit seiner ungewöhnlichen Musik als Gast einzuladen und in verschiedene Programme einzubinden.
Der als Kirchenmusiker ausgebildete Bremer Künstler verbindet in seinem meditativen Klangkonzert Ober- und Untertongesänge mit einem ungewöhnlichen Obertoninstrumentarium.
In der Nachtkirche erklang die chinesische Äolsharfe, deren Saiten schon durch zartes Anblasen transparente schwebende Töne hervorbringen. Stimme und Harfe luden zu einem einzigartigen vitalen Klangerlebnis ein. Schimmelpfeng konzertiert überwiegend in Kirchen, weil seine Musik geistlichen Ursprungs ist und die akustischen Verhältnisse der Kirchen seine Klangsprache ideal zur Geltung bringen.
Mindener Bürgerinnen und Bürger hatten am Allerheiligenfest auch Gelegenheit, Reinhard Schimmelpfeng in einem außergewöhnlichen Konzert mit Domkantor Gereon Krahforst an der Orgel, zu erleben. Die Hörenden entdecken in den reichen Klangfarben der Orgel im Zusammenspiel mit dem sphärischen Klang der slowakischen Obertonflöte und den reichhaltigen Klangspektren der menschlichen Obertonstimme Vertrautes und Neues zugleich.
Obertonmusik stellt einen Ton zu sich selbst in Beziehung, der sich hörbar ausbreitet und vertieft wie die Spektren einer Farbe sichtbar wird. Die meditative Dimension von Obertonmusik besitzt eine uralte Tradition. In verschiedenen Kulturen diente und dient sie der kontemplativen Versenkung und inneren Erhebung gleichermaßen, so zum Beispiel in den Klanggebeten der tibetischen Mönche oder den gregorianischen Gesängen unseres Kulturkreises.
Auftakt des Festes ist ein ökumenischer Gottesdienst in der Martinikirche. Mindener Bürger haben die Seligpreisungen der Bergpredigt in sechs Stationen künstlerisch gestaltet. So entstehen in der St. Martinikirche Räume für einen persönlichen Zugang zu diesen biblischen Versen. Dr. Heinrich Winter hat verschiedene Gruppen im Mindener Raum gebeten, aus ihrer Lebenserfahrung heraus eine der biblischen Seligpreisungen sprechend zu gestalten.
(Aus dem Einladungstext)
„Die Angesprochenen selbst würden sich in ihrem Engagement für Andere nicht als Selige verstehen,“ begründete Pfarrer Dr. Winter das Konzept. Aber der Gottesdienstvorbereitungskreis sähe es so. Aus deren Sicht habe Jesus genau solche engagierten Menschen selig genannt. „Darum habe ich zum Beispiel den Internationalen Versöhnungsbund, die Gruppe Senfkorn und den Naturschutzbund Deutschland angesprochen zur Seligpreisung der Sanftmütigen und Friedfertigen eine künstlerische Aussage zu finden.“
So sind in den Seitenschiffen des Kirchraumes sechs Stationen entstanden. Zum Beispiel ein lebendes Bild zu „Selig sind die geistlich Armen“, das die Arbeitsstelle des Diakonischen Werkes im City Center stellte. Die Grünen Damen und die Anonymen Alkoholiker im Martinihaus fanden eine Ausdrucksmöglichkeit für die Seligpreisung über die Leitragenden, Amnesty International und die Flüchtlingsberatungsstelle des Ev. Kirchenkreises zum Themenfeld Gerechtigkeit. Das Wegmotiv der Yogagruppe (Ev. Familienbildungsstätte) symbolisierte den Weg der Barmherzigkeit.
Ein zweites Beispiel für diese Seligpreisung war das Schauhaus des Schulprojekts für Massai im Norden Tansanias. Kinder und Erzieherinnen des Ev. Kindergartens Ritterstrasse luden ein, ein Herz mitzugestalten. Plastisch hatten auch die Bewohner von Haus Simon mit ihren Betreuern die Seligpreisung derer, die reinen Herzens sind, umgesetzt. Anschließend waren die dreidimensionalen Objekte und Informationswände noch zwei Wochen in der Martinikirche zu sehen.
„Besucherinnen und Besucher wurden von dieser Raumgestaltung überrascht, als sie am Abend des Reformationstages zum ökumenischen Gottesdienst kamen. Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Heinrich Winter eröffneten Propst Paul Jakobi und Jürgen Stolze, Pfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche in Minden, mit diesem Gottesdienst das zweite Theologische Fest in Minden. Die persönliche Auseinandersetzung mit den Seligpreisungen, die Evangeliumslesung für den Reformationstag sind, stand im Mittelpunkt des Abends. Literarisch, in kurzen Textmeditationen, Gebet und Gesang wurde dieser Diskurs vertieft, bevor der Gottesdienst mit Fürbitten, Sendung und Segen schloss. Die Band „Jahreslauf“ gestaltete den Gottesdienst musikalisch.“
(Aus „Unsere Kirche“)
Erstmals wurde in Minden eine Nachtkirche angeboten. Am Reformationstag war die St. Martinikirche von 21.30 Uhr bis Mitternacht geöffnet. Hinter dem Begriff Nachtkirche verbirgt sich aber weit mehr als eine zur Nachtzeit geöffnete Stadtkirche. Es ist vielmehr ein Angebot der Stille, Besinnung und Zwiesprache mit anderen oder mit Gott.
Der Kirchraum war durch Skulpturen gestaltet, die die Künstler Jochen Freymuth und Brigitta Kurze in einem Workshop mit einer Gruppe Behinderter aus den Diakonischen Werkstätten geschaffen haben. Zur Raumausstattung gehörte ebenso die Installation eines am Boden liegenden Licht-Kreuzes im linken Seitenschiff. Kniekissen luden hier ein zur Meditation. Neben einem Gästebuch sowie ausliegenden Informationen und Texten zur Nachtkirche fanden sich auch Schreibgelegenheiten, um Gebetsanliegen zu formulieren. Besucherinnen und Besucher konnten ihren Aufenthalt je nach ihren Bedürfnissen gestalten. Ob sie still im Gebet versunken in einer der Bänke sitzen oder umhergehen wollten, um die Skulpturen zu betrachten, blieb ihnen überlassen. Wer nur einige Minuten im Eingangsbereich einen Tee oder Kaffee genießen wollte, war ebenso willkommen wie Dauergäste, die bis zur Mitternachtsandacht blieben. Gelegentlich suchte ein Gast auch das Gespräch mit den anwesenden Seelsorgerinnen Pfarrerin Andrea Chudaska und Superintendentin Elisabeth Schäffer. Zur dichten Atmosphäre trug auch der Obertonmusiker Reinhard Schimmelpfeng aus Bremen mit einem meditativen Klangkonzert bei.
„Die Kompositionen Schimmelpfengs regen zu inneren Bildern an und schenken den Lauschenden Raum, Weite und Entspannung. Besondere Aufmerksamkeit richtet Schimmelpfeng auf das Einbeziehen des Kirchraums, den er auf vielfältige Weise auf seine Resonanz hin abfragt und ihn so in seinen klanglichen Dimensionen lebendig und selbst zum Instrument werden lässt.“
(Aus „Unsere Kirche“)
„Der Gedanke der Nachtkirche stammt aus der luthenschen Kirche Dänemarks. In Kopenhagen ist seit 1999 eine der Innenstadtkirchen regelmäßig nachts zur persönlichen Einkehr geöffnet. „Mich hat an diesem Konzept fasziniert, dass es Suchenden die Möglichkeit bietet, ihre Fragen auszusprechen und ins Gespräch mit anderen oder Gott zu bringen,“ begründet Superintendentin Elisabeth Schäffer die Entscheidung, im Rahmen des Theologischen Festes eine Nachtkirche in Minden anzubieten. „Das wesentliche Element der Nachtkirche ist zudem die Atmosphäre der Ruhe und des Innehaltens. Wie können wir heute besser die unverdiente Liebe Gottes erfahren als dort, wo wir sein dürfen, aber nichts leisten müssen.““
(Aus dem Westfalenblatt)
Ein Gang durch die nächtliche Stadt: Eine Viertelstunde nach Mitternacht bringen Besucherinnen und Besucher der Nachtkirche das Fest von der Martinikirche zum Mindener Dom. Als verbindendes Symbol wird eine Kerze aus der evangelischen Kirche in die katholische getragen.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Um die Festplätze symbolisch miteinander zu verbinden und beide Feiertage zu verknüpfen ging ein Lichterzug durch die mitternächtliche Stadt. Der Gang durch die kalte klare Nacht war zugleich Abschluss der Nachtkirche in St. Martini und Beginn des zweiten Festtages im Dom.
„Danach zogen fast fünfzig Frauen und Männer schweigend zum Dom und brachten eine Kerze als verbindendes Zeichen von der evangelischen St. Martinikirche zum katholischen Dom. Auch die Mindener Nachtwächterin zog schweigend mit. Propst Paul Jakobi erwartete die Gruppe bereits und nahm die Kerze aus den Händen von Superintendentin Elisabeth Schäffer in Empfang. „Wie wir Christus als das Licht der Welt bekennen, so steht diese Kerze als ein Zeichen des Friedens, der Einheit, der Freude und des Festes. Es veranschaulicht heute Nacht die Brücke zwischen den Konfessionen in unserer Stadt. Wir danken euch, dass ihr sie uns in den Dom gebracht habt,“ sagte Jakobi während der kleinen liturgischen Feier. Während aller Veranstaltungen am Allerheiligentag leuchtete sie vor dem Altar im Dom.“
(Aus dem Mindener Tageblatt)
Unter ökumenischer Beteiligung feiert die Domgemeinde ihre
Allerheiligenliturgie.
Martin Luther hat betont, dass Christen in Heiligen ein Vorbild für ihr Leben sehen sollen. Darum steht der 1. November unter dem Namen Gedenktag der Heiligen auch im evangelischen Kirchenkalender.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Pfarrer Jürgen Mackenbrock, Vorsitzender der ACK, sprach in der ersten, Superintendentin Elisabeth Schäffer in der zweiten Allerheiligenmesse ein Grußwort zum Thema des Festes.
„Selig seid ihr gerechtfertigt durch Gott! Mit dieser Zusage begrüße ich Sie. Denn wir glauben: Von Gott gerechtfertigte Menschen sind Heilige, weil sie zu Gott gehören. Mit Jugendlichen waren wir im Gemeindegottesdienst in Bethel. Im Gottesdienst dort wurde das Abendmahl gefeiert. Mit der Einladung „Jesus selbst lädt euch ein“, kamen auch viele Patientinnen und Patienten von Bethel nach vorne. Die Jugendlichen wurden zuerst unruhig und dann ganz still, als die Gemeinde aus sichtbar Behinderten, Mitarbeitenden und Gästen durch den Mittelgang zum Altar ging. Als sie von der Kommunion zurückkam, konnten wir in die einzelnen Gesichter sehen. Besonders die Behinderten sahen froh aus, manche strahlten uns an. Einer der Jugendlichen sagte nach dem Gottesdienst: „Jetzt weiß ich, was Gemeinschaft der Heiligen bedeutet. Das sind die, denen Gott heilig ist und die sind dann auch anders.“ Doch was bedeutet die „Rechtfertigung aus Glauben“ oder anders gesagt, die Botschaft von der vorbehaltlosen Annahme des Menschen durch Gott für mein Leben? Dogmatik und Katechismussätze verändern selten den Alltag. Wo aber machen wir im Alltag Erfahrungen, die wir verstehen können als erlebte Rechtfertigung, als erlebte Befreiung?“
(Superintendentin Elisabeth Schäffer in ihrem Grußwort)
Durch fröhliches und ernsthaftes Spiel mit den gängigen Schönheitsidealen in Beziehung zur freimachenden Liebe Gottes gewinnt das Motto Gestalt.
(Aus dem Einladungsprospekt)
„In manchen Häusern musst du dich ganz klein machen, hier in der großen Kirche ist Platz für die Seele.“
(Die Clown Pellegrini in ihrem ersten Set zum liturgischen Spiel im Dom)
Ein liturgisches Spiel der besonderen ART fand unter dem Motto „Kirche macht schön!“ am Nachmittag des Allerheiligentages im Dom statt. In erprobter Zusammenarbeit von Hartmut Birkelbach, Pfarrer an der Christuskirche in Minden-Todtenhausen, und Herta Ahnefeld alias Clown Pellegrini entstand daraus gemeinsam mit weiteren Mitwirkenden ein liturgisches Spiel um die gängigen Schönheitsideale.
Was ist eigentlich schön? Bin ich schön? Was macht meine Schönheit aus? Gottes Sicht auf mich? Diese Fragen skizzieren den Hintergrund für Idee und Umsetzung dieses ungewöhnlichen Programmpunktes im Theologischen Fest 2002 in Minden. Herausgekommen ist ein Kaleidoskop von Sinneseindrücken aus Musik und Bildern, Clownerie für Erwachsene, Singen und Erzählen, Raum- und Körpererfahrung. „Bei mir bist du schön! sangen einstmals die Andrew Sisters,“ erinnert Hartmut Birkelbach und fährt fort: „Ich glaube, dass Gott uns in ähnlicher Weise betrachtet. In Gottes Augen sind wir schön. Was unsere Schönheit ausmacht und wie befreiend Gottes Liebe wirkt, wollen wir mit unterschiedlichen Elementen erlebbar werden lassen.“ Ein Beispiel wird die Clownerie sein. In der Tradition des Kirchennarrs versteht sich Herta Ahnefeld an diesem Nachmittag als Clown Pellegrini. Sie will Besucherinnen und Besuchern mit ihrem Spiel zu Glaubenserfahrungen in ihrer wahren und tiefen Lebens(be)deutung anstiften.
„Ich wollte einfach wissen, was das heißen soll, „Kirche macht schön“, erzählt einer der mehr als einhundert Besucher dieser Veranstaltung. Und er bekommt Antworten: ...“
(Aus „Unsere Kirche“)
K antorei der Christuskirche
I n Wirklichkeit nämlich bin ich eine Prinzessin
R ichtigkeiten und Wahrheiten
C lownerie
H artmut Birkelbach, Pfarrer
E in wunderschöner Dom
M usik von Klassik bis Gospel
A ndacht
C osmetikerinnen des „Leo-Sympher Berufkollegs“
H erta Ahnefeld alias Clown Pellegrini
T e deum
S pieglein, Spieglein an der Wand
C hristus
H erz
Ö hhh ...
N atürlich offen für alle!
Wer wünscht sich nicht ein glückliches Leben? Wenn wir traurig oder krank sind oder wenn wir uns ins Unrecht gesetzt sehen, bedeutet uns Glück etwas je Verschiedenes.
Was die Forderung Ich will glücklich sein bedeutet, erörtern aus Sicht ihres beruflichen Alltags eine Theologin, ein Mediziner, ein Richter a.D. und ein bildender Künstler miteinander.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Anstelle eines Festvortrags wie beim letzten theologischen Fest vor zwei Jahren luden die Veranstalter diesmal Interessierte zu einem Podiumsgespräch ein. Pastor Jürgen Stolze, Evangelisch-methodistische Gemeinde Minden, moderierte die Veranstaltung. Hier wurde in klassischer Weise die Auseinandersetzung mit dem Thema der Feiertage gesucht. Knapp drei Wochen später referierte Bischof Dr. Walter Klaiber zum Thema: „Befreit zum Leben Die Bedeutung der Rechtfertigungsbotschaft heute“ in Minden.
„Zum nachdenklich stimmenden Teil des Festes trug auch das im Martinihaus stattfindende Podiumsgespräch zum Thema „Ich will glücklich sein!“ bei!“
(Aus dem Westfalenblatt)
Kennst du die Geschichte vom verlorenen Sohn? Vielleicht? Vielleicht auch nicht! Er war ein Kind Gottes so wie du eins bist.
In Spiel und kreativer Gestaltung kannst du gemeinsam mit anderen Kindern mehr über den verlorenen Sohn erfahren.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Ein abwechslungsreiches Kinderprogramm boten Erzieherinnen aus örtlichen Kindergärten im Domkindergarten an. Es richtete sich an Kinder zwischen 3 und 10 Jahren.
Unter Leitung von Karin Birkholz hatten Erzieherinnen aus verschiedenen evangelischen und katholischen Kindertageseinrichtungen (Kitas) ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Beteiligt waren „Fachfrauen“ aus den Kitas „Arche“ in Dankersen, Ritterstraße, Goebenstraße, dem Viktor-Pleß-Haus, dem katholischen Kindergarten am Trippeldamm sowie dem Domkindergarten. Thema des Nachmittags war die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn, mit der das Motto des theologischen Festes „Selig seid ihr ... gerechtfertigt durch Gott“ kindgerecht aufgenommen wurde. Nach der Erzählung der biblischen Geschichte mit Dias wurde in verschiedenen Kleingruppen weitergearbeitet. Einige Kinder bastelten, andere übten Tänze ein. Eine Gruppe älterer Kinder vollzog die biblische Geschichte in einem Stationenspiel nach. In einem meditativen Teil gingen Kinder und Erzieherinnen der Frage nach: „Wie verhalte ich mich bei Streitigkeiten in der Familie?“ Waffeln und Getränke erfreuten die kleinen Festgäste besonders.
„Das war ein bisschen wie Geburtstagfeiern mit viel Bibel,“ beschrieb ein Fünfjähriger den Nachmittag.“
(Aus „Unsere Kirche“)
... passieren ganz alltägliche Dinge. Wie es im Leben von Blaukarierten, Rotgefleckten, Grüngestreiften und Gelbgetupften zugeht, erzählt dieses Marionettenspiel.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Das Stück für Kinder von 3 bis 10 Jahren hatte die missionarisch-diakonische Ausbildungsstätte Malche aus Porta Westfalica für das zweite Theologische Fest entwickelt. Im Land der Blaukarierten und ihrer Nachbarn ging (und geht) es um ganz alltägliche Vorurteile, Enttäuschungen und Neuaufbrüche. Ein Stück, das bei Eltern und Kindern auf gute Resonanz stieß.
Trotz Fehlern geliebt, denn ER macht dich FERTIG und gibt dir das, was du brauchst!
Vielleicht kennst du auch die folgende Erfahrung, jemand sagt zu dir: „Ich stehe zu dir, trotz deiner Schwächen denn ich sag „Ja“ zu dir!
Genau darum wird es in unserem „Künstlerbistro“ in gemütlicher Atmosphäre bei Musik und Gesprächen gehen. Und natürlich wird auch die Kunst nicht zu kurz kommen! Am Ende des Nachmittags wirst du das gemeinschaftlich entstandene Kunstwerk betrachten können.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Mitarbeitende des Ev. Amtes für Jugendarbeit entwickelten für das Theologische Fest ein eigenständiges Jugendprogramm, zu dem sie in den Keller des katholischen Gemeindehauses am Dom einluden. Es richtete sich an Jugendliche ab 14 Jahren und bot eine Mischung aus Kaffee/Tee, Gesprächen und Kreativität.
Im wörtlichen Sinn konnten Hunger und Durst gestillt werden. Für das leibliche Wohl sorgten an beiden Tagen freundliche Damen in der Cafeteria im Martinihaus und im Haus am Dom. Kaffee und Kuchen stärkten und wärmten die Besucherinnen und Besucher.
Darum schauen Sie zum Schluss auf sich selbst, auf
- Ihre Würde und Begabung
- Ihre Irrtümer und Ihre Schuld
- Ihre Heilung und Berufung zur Gemeinschaft in einer lebendigen Gottesbeziehung.
(Aus dem Einladungsprospekt)
Der meditative Abschluss des 2. Theologischen Festes fand im Dom statt. Dreimal nahm die Begegnung von Gott und Mensch in den persönlichen Erfahrungen von Rechtfertigung Gestalt an.
Superintendentin Elisabeth Schäffer hatte die Lebenswege von Corrie ten Boom, John Newton und Paulus in den Mittelpunkt des Abends gestellt.
Corrie ten Boom überlebte als einziges Mitglied ihrer Familie Gefängnishaft und Aufenthalt im Konzentrationslager Ravensbrück. Aus ihrem tiefen Gottvertrauen heraus und als Vermächtnis ihrer Schwester beginnt Corrie nach Kriegsende eine rege Vortragstätigkeit, in der sie sich für den Ausgleich zwischen Tätern und Opfern der Naziherrschaft einsetzt. Zur persönlichen Glaubensentscheidung wird die Begegnung mit ihrem ärgsten Peiniger aus Ravensbrück.
John Newton, Pfarrer der anglikanischen Kirche, ist uns heute durch seine Lieder wie Amazing Grace bekannt. Sein zerrissener Lebensweg, der ihn erst nach langen Jahren zum Glauben und zur Aussagekraft seiner Lieder führte, wird ebenso dramaturgisch in Szene gesetzt wie Paulus Bekehrung bei Damaskus mit ihren Folgen.
Der meditative Abschluss war szenische Verkündigung wie meditative Auslegung zugleich. Aufmerken ließ der Sprechchor, der mit einer mehrteiligen Sprechmotette die Dramaturgie des Abends vorantrieb.
Für Inszenierung und Regie hatte Ulrich Treude die Verantwortung übernommen. Es sang der Chor aus Petershagen-Lahde unter der Leitung von Kantorin Dorothea Witte.
„Mit zwei Sprechchören, in Liedern und chorischem Vortrag des Lahder Kirchenchores sowie kurzen Auslegungen ging es zum Schluss des Theologischen Festes um individuelle Würde und Begabung, Irrtümer und Schuld, Heilung und Berufung zur Gemeinschaft in einer lebendigen Gottesbeziehung.
So wie es bereits der plakatierte Titel ausdrückte: Selig seid ihr gerechtfertigt durch Gott.“
(Aus dem Mindener Tageblatt)